Richtlinie des BMF vom 13.01.2017, BMF-010310/0337-IV/7/2016 gültig von 13.01.2017 bis 27.09.2017

UP-3000, Arbeitsrichtlinie Allgemeine Bestimmungen

1. Ursprung von Waren

1.1. Grundsätzliches

Die wirtschaftliche "Staatszugehörigkeit" von Waren wird durch deren Ursprung bestimmt. Die Feststellung des Ursprungs einer Ware und ihrer Einreihung in den Zolltarif sind erforderlich, damit festgestellt werden kann, welche Zölle und Abgaben gleicher Wirkung zu erheben sind und welche sonstigen zoll- und außenwirtschaftsrechtlichen Beschränkungen und Verpflichtungen gelten. Im Zollrecht gibt zwei Arten von Ursprung, den nichtpräferentiellen Ursprung und den Präferenzursprung. Sie unterscheiden sich dadurch, dass der nichtpräferentielle Ursprung keine Gewährung einer Zollpräferenz ermöglicht und zur Erzielung von Präferenzursprung in der Regel strengere Ursprungsregeln zu erfüllen sind.

Die genauen Bestimmungen und Rechtsgrundlagen betreffend den nichtpräferentiellen Ursprung können der Arbeitsrichtlinie UP-2000 entnommen werden.

Der Präferenzursprung kann erzielt werden durch vollständige Erzeugung oder ausreichende Be- oder Verarbeitung (mitunter unter Nutzung von Kumulierungsmöglichkeiten), wo hierbei die EU als ein Gebiet anzusehen ist. Die Präferenzursprungseigenschaft wird Waren der nachfolgend angeführten Länder verliehen (genannt "Zollpräferenzmaßnahmen" - Länder siehe www.bmf.gv.at/Zoll/Für Unternehmen/Ursprung und Präferenzen/Weitere Informationen/ Liste der begünstigten Länder). Diese Bestimmungen sind verbindlich in den jeweiligen Abkommen der EU mit Drittländern bzw. für die autonomen Präferenzmaßnahmen der EU in EU-Rechtsakten (zB in der UZK-DA) festgelegt und werden für die jeweilige Zollpräferenzmaßnahme in der entsprechenden Arbeitsrichtlinie UP näher ausgeführt. Welche Bestimmung heranzuziehen ist, bestimmt sich durch den konkreten Warenverkehr zwischen der EU und dem unmittelbar von dieser Einfuhr- oder Ausfuhr betroffenen Partnerland.

Alle Arbeitsrichtlinien im Bereich Ursprung und Präferenzen beginnen mit "UP" gefolgt von einem Bindestrich und 4 Ziffern.

Ziffernstruktur

Ziffer 3

allgemeine Bestimmungen für den gesamten präferentiellen Ursprung
(alle nachfolgenden Arbeitsrichtlinien)

Ziffer 4

Ländergruppe Europa und Mittelmeerstaaten

Ziffer 5

Ländergruppe Afrika, Karibik und Pazifik

Ziffer 6

Ländergruppe Amerika

Ziffer 7

Ländergruppe Asien

Ziffer 8

Ländergruppe betreffend autonome Maßnahmen

Übersichtstabelle

Neu

Alt

Allgemeine Bestimmungen

UP-3000

UP-3000

Ländergruppe Europa und Mittelmeerstaaten

Regionale Konvention

UP-4000

keine

EFTA (IS, NO, CH)

UP-4200

UP-3120

EWR (IS, NO, LI)

UP-4300

UP-3110

Länder, die am Stabilisierungs- und Assoziierungsprozess der EU teilnehmen (SAP Länder)

UP-4400

UP-3310

Georgien

UP-4401

keine

Moldau

UP-4402

keine

Ukraine (ab 1.1.2016)

UP-4403

keine

Türkei:

Türkei Zollunion

UP-4500

UP-4100

 

Türkei Agrarwaren

UP-4510

UP-4120

 

Türkei EGKS Waren

UP-4520

UP-4110

Färöer

UP-4600

UP-3830

Mittelmeerstaaten

Algerien

UP-4700

UP-3410

Tunesien

UP-4710

UP-3411

Marokko

UP-4720

UP-3412

Israel

UP-4730

UP-3430

Palästina

UP-4740

UP-3810

Ägypten

UP-4750

UP-3420

Jordanien

UP-4760

UP-3480

Libanon

UP-4770

UP-3470

Syrien

UP-4780

UP-3440

Andorra Zollunion

UP-4800

UP-4200

Andorra Agrar

UP-4810

keine

Ceuta und Melilla

UP-4900

UP-3820

Ländergruppe Afrika, Karibik und Pazifik

ESA-Staaten

UP-5000

UP-3603

CARIFORUM

UP-5100

UP-3601

PAZIFIK

UP-5200

UP-3602

MAR

UP-5300

UP-3600

SADC

UP-5500

 

Südafrika (gültig bis 9.10.2016)

UP-5400

UP-4400

Ländergruppe Amerika

Mexiko

UP-6000

UP-4500

Chile

UP-6100

UP-4600

Ecuador, Kolumbien, Peru

UP-6200

keine

Zentralamerika

UP-6300

keine

Ländergruppe Asien

Republik Korea

UP-7000

UP-5100

Ländergruppe betreffend autonome Maßnahmen

Überseeische Länder und Gebiete

UP-8000

UP-3700

Allgemeines Präferenzsystem - Verordnung

UP-8100

UP-3500
(Teile daraus)

Allgemeines Präferenzsystem - Ursprung UZK-DA

UP-8101

UP-3500
(Teile daraus)

Kosovo, Moldawien, Ukraine (bis 31.12.2015) und andere Westbalkanländer (mit Einschränkungen)

UP-8200

UP-3320