Richtlinie des BMF vom 05.02.2015, BMF-010311/0007-IV/8/2015 gültig von 05.02.2015 bis 31.07.2020

VB-0330, Arbeitsrichtlinie Artenschutz

Anlage 12

Etikettierungsvorschriften für Kaviar gemäß dem CITES Übereinkommen

Betroffene Produkte

Den CITES-Etikettierungsvorschriften unterliegt jeglicher Kaviar aller Stör- und Löffelstörarten, beispielsweise auch der unter den Handelsnamen Beluga, Osetra, Sevruga und Kaluga vertriebene Kaviar. Dem Übereinkommen unterliegen alle lebenden Störe und Löffelstöre sowie alle Teile und Produkte von Stören und Löffelstören, einschließlich Kaviar, Fleisch, Leder, befruchtete Eier, Knorpel und Fischleim. CITES umfasst zudem gepressten und pasteurisierten Kaviar und den am häufigsten exportierten Kaviar - den leicht gesalzenen "Malossol".

Zurzeit umfassen die CITES Etikettierungsregelungen nur Kaviar. Rogen, der von Fischen stammt, die nicht in den Anhängen des Übereinkommens gelistet sind, einschließlich Produkte, die man als "Kaviar-Ersatz" bezeichnet, werden nicht von CITES geregelt. Der Gebrauch des Wortes "Kaviar" wird in mehreren Ländern - so auch in der EU - gesetzlich nur auf Rogen von Stören und Löffelstören begrenzt.

Etikettierungsvorschriften

Gemäß den CITES Vorschriften zur Etikettierung von Kaviar müssen alle Kaviardosen ein nicht wieder verwendbares Etikett aufweisen. Dies schließt Konservendosen, Gläser oder jedes andere Gefäß ein, in dem Kaviar direkt verpackt wird, unabhängig von der Gefäßgröße oder ob das Lieferungsziel inländisch oder international ist. Die Vorschriften der Etikettierung finden auf jeglichen Kaviar Anwendung: Sowohl bei der Produktion für kommerzielle oder nicht-kommerzielle Zwecke als auch beim Verkauf auf dem Binnen- oder internationalen Markt.

Als nicht wieder verwendbare Etiketten sind nur solche Etiketten anzusehen, die nicht entfernt werden können ohne die Etikette zu zerstören. Sofern der Primärbehälter durch das nicht wieder verwendbare Etikett nicht versiegelt wird, muss der Kaviar so verpackt sein, dass erkennbar ist, wenn der Behälter geöffnet wurde.

Kaviar verschiedener Acipenseriformes-Arten darf nicht gemischt in einen Primärbehälter gefüllt werden, ausgenommen gepresster Kaviar (d. h. Kaviar aus unbefruchteten Eiern (Rogen) einer oder mehrerer Stör- oder Löffelstörarten, der nach der Verarbeitung und Zubereitung von höherwertigem Kaviar zurückbleibt).

 

Die Etiketten dürfen überdies nur von solchen Produktions- oder Umverpackungsanlagen angebracht werden, die bei den nationalen Vollzugsbehörden registriert sind.

Es werden zwei verschiedene Arten von Etiketten genutzt, je nachdem ob der Kaviar bei der Produktion im Herkunftsland verpackt wurde oder in einem anderen Land umverpackt wurde.

Etikettierung im Herkunftsland

Das Etikett für Kaviardosen, die bei der Produktion im Herkunftsland verpackt werden, muss die folgenden Informationen in der beschriebenen Reihenfolge beinhalten:

HUS/W/RU/2000/xxxx/yyyy

1.Standard-Artencode: CITES hat für die Identifizierung von Stör- und Löffelstörarten, Hybriden und gemischten Arten Codes festgelegt, die aus drei Buchstaben bestehen. "HUS" ist beispielsweise der Standard-Artencode für den Belugastör Huso huso. Diese Codes sind in der nachstehenden Tabelle erläutert.

2.Herkunftscode: Ebenso wie auf CITES Dokumenten wird auch auf den Etiketten ein Code genutzt, um die Herkunft des Kaviars anzugeben; "W" steht für in der Wildnis gefangene Störe und "C" steht für Störe, die in Gefangenschaft gezüchtet wurden.

3.Code für das Herkunftsland: Der ISO Ländercode des Herkunftslandes.

4.Jahr der Entnahme

5.Nummer der Produktionsanlage: Jedes Exportland muss ein nationales Registriersystem für Produktionsanlagen von Kaviar erstellen und jeder Anlage einen offiziellen Registrierungscode - die Nummer der Produktionsanlage - zuweisen.

6.Lieferungs-Identifikations-Nummer: Diese Nummer bezieht sich auf Informationen, die im Zusammenhang mit dem Kaviar-Buchführungssystem stehen, das von den Produktions- oder Umverpackungsfirmen verwendet werden muss.

Etikettierung nach Umverpackung

Wird Kaviar (zB durch einen Importeur oder durch einen Händler) in neue Konservendosen, neue Gläser, neue Boxen oder andere neue Gefäße umverpackt, muss auf jedem neuen Kaviarbehälter auch ein neues Etikett angebracht werden, egal welche Größe das Gefäß hat oder ob der Kaviar im Inland oder im Ausland vermarktet werden soll.

Das Etikett für Kaviardosen nach einer Umverpackung muss die folgenden Informationen in der beschriebenen Reihenfolge beinhalten:

PER/W/IR/2001/IT-wwww/zzzz

1.Standard-Artencode: CITES hat für die Identifizierung von Stör- und Löffelstörarten, Hybriden und gemischten Arten Codes festgelegt, die aus drei Buchstaben bestehen. "PER" ist beispielsweise der Standard-Artencode für den Persischen Stör Acipenser persicus. Diese Codes sind in der nachstehenden Tabelle erläutert.

2.Herkunftscode: Ebenso wie auf CITES Dokumenten wird auch auf den Etiketten ein Code genutzt, um die Herkunft des Kaviars anzugeben; "W" steht für in der Wildnis gefangene Störe und "C" steht für Störe, die in Gefangenschaft gezüchtet wurden.

3.Code für das Herkunftsland: Der ISO Ländercode des Herkunftslandes.

4.Jahr der Umverpackung

5.Nummer der Umverpackungsanlage, einschließlich Land der Umverpackung: Jedes Land muss ein nationales Registriersystem für Umverpackungsanlagen von Kaviar erstellen und jeder Anlage einen offiziellen Registrierungscode - die Nummer der Umverpackungsanlage - zuweisen. Zusätzlich ist der ISO Ländercode des Landes, in dem die Umverpackung erfolgt, anzugeben.

6.Lieferungs-Identifikations-Nummer, oder CITES Ausfuhrgenehmigungsnummer, oder Nummer der Wiederausfuhrbescheinigung

Standard-Artencodes für Störe und Löffelstöre

Wissenschaftlicher Name

Allgemeiner Name

Standard-Artencode

Acipenser baerii

Sibirischer Stör

BAE

Acipenser baerii baicalensis

Baikal Stör

BAI

Acipenser brevirostrum

Kurznasenstör

BVI

Acipenser dabryanus

Yangtze-Stör

DAB

Acipenser fulvescens

Roter Stör

FUL

Acipenser gueldenstaedtii

Russischer Stör (Waxdick)

GUE

Acipenser medirostris

Grüner Stör

MED

Acipenser mikadoi

Sacchalin-Stör

MIK

Acipenser naccarii

Adria-Stör (Adriatischer Stör)

NAC

Acipenser nudiventris

Glattdick

NUD

Acipenser oxyrhynchus

Atlantischer Stör

OXY

Acipenser oxyrhynchus desotoi

Gulf Sturgeon

DES

Acipenser persicus

Persischer Stör

PER

Acipenser ruthenus

Sterlet

RUT

Acipenser schrencki

Amurstör

SCH

Acipenser sinensis

Chinesischer Stör

SIN

Acipenser stellatus

Sternhausen (Scherg)

STE

Acipenser sturio

Baltischer Stör (Gemeiner Stör)

STU

Acipenser transmontanus

Weißer Stör (Sacramento-Stör)

TRA

Huso dauricus

Sibirischer Hausen

DAU

Huso huso

Europäischer Hausen (Belugastör)

HUS

Polyodon spathula

Löffelstör

SPA

Psephurus gladius

Chinesischer Schwertstör (Schwertstör)

GLA

Pseudoscaphirhynchus fedtschenkoi

Syr-Darja Schaufelstör

FED

Pseudoscaphirhynchus hermanni

Kleiner Amu-Darja Schaufelstör

HER

Pseudoscaphirhynchus kaufmanni

Großer Pseudoschaufelstör

KAU

Scaphirhynchus albus

Blasser Schaufelnasenstör

ALB

Scaphirhynchus platorynchus

Schaufelstör (Schaufelnasenstör)

PLA

Scaphirhynchus suttkusi

Alabama Sturgeon

SUS

Verschiedene Arten (ausschließlich für "gepressten" Kaviar)

MIX

Hybridarten: Code für die männliche Art x Code für die weiblich Art

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