Richtlinie des BMF vom 01.01.2023, 2022-0.913.188 gültig ab 01.01.2023

VB-0800, Arbeitsrichtlinie Abfälle

  • 8. Ausnahmen
  • 8.2. Grüne Abfallliste

8.2.2. Ausfuhr von Grüne-Liste-Abfällen

(1) Die Ausfuhr von Abfällen von mehr als 20 kg der Grünen Abfallliste (Anhang III, Anhang IIIA und Anhang IIIB der EG-VerbringungsV - siehe Anlage 1)

1.in EFTA-Staaten (Island, Norwegen, Schweiz und Liechtenstein) oder

2.in folgende Staaten, in denen der OECD-Beschluss C(2001)107 über die Kontrolle der grenzüberschreitenden Verbringung von Abfällen gilt: Australien, Chile, Island, Israel, Japan, Kanada, Korea (Republik), Liechtenstein, Mexiko, Neuseeland, Norwegen, Schweiz, Türkei und die Vereinigten Staaten von Amerika,

Hinweis: Liechtenstein ist zwar kein OECD-Staat, ist aber als Staat zu betrachten, für den der OECD-Beschluss C(2001)107 gilt (siehe Verordnung (EG) Nr. 740/2008, insbesondere Erwägung 3, mit der die Verordnung (EG) Nr. 1418/2007 geändert wurde).

ist von der

ausgenommen. Die beabsichtigte Ausfuhr von zur Verwertung bestimmten Abfällen der Grünen Abfallliste mit einem Gewicht von mehr als 20 kg in die vorstehend angeführten Staaten, unterliegt jedoch der allgemeinen Informationspflicht (Artikel 18 der EG-VerbringungsV). Beim Transport derartiger Abfälle ist ein ausgefülltes Formular (Anlage 2 Muster 5) gemäß Anhang VII der EG-VerbringungsV mitzuführen. Zusätzlich zu diesem Formular ist vor jeder Verbringung ein Vertrag gemäß Artikel 18 Abs. 2 der EG-VerbringungsV über die Verwertung der Abfälle abzuschließen. In diesem Vertrag ist jedenfalls auch sicherzustellen, dass eine allfällige Rücknahme von nicht den Annahmebedingungen des Empfängers entsprechenden Abfällen im Versandstaat erfolgt. Das Mitführen dieses - nicht formgebundenen - Vertrages beim Transport ist nicht erforderlich. Zu Kontrollzwecken kann die Vorlage dieses Vertrages von den Kontrollorganen jedoch verlangt werden.

Werden Abfälle der Grünen Abfallliste (Anhang III, Anhang IIIA und Anhang IIIB der EG-VerbringungsV - siehe Anlage 1) zur Verwertung in andere Länder ausgeführt, so bestehen gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1418/2007 für die nachstehend angeführten Länder Sonderregelungen (Verbote, Notifizierungsverfahren oder allgemeine Informationspflichten):

Ägypten

Hongkong (China)

Nordmazedonien

Albanien

Indien

Oman

Algerien

Indonesien

Pakistan

Andorra

Iran (Islamische Republik Iran)

Panama

Anguilla

Israel

Papua-Neuguinea

Argentinien

Jamaika

Paraguay

Armenien

Kambodscha

Peru

Aserbaidschan

Kap Verde

Philippinen

Äthiopien

Kasachstan

Ruanda

Bahrain

Katar

Russland (Russische Föderation)

Bangladesch

Kenia

Sambia

Belarus (Weißrussland)

Kirgisistan

San Marino

Benin

Kolumbien

São Tomé und Príncipe

Bermuda

Kongo (Demokratische Republik Kongo)

Senegal

Bolivien

Kosovo

Serbien

Bosnien und Herzegowina

Kuba

Seychellen

Botsuana

Kuwait

Simbabwe

Brasilien

Laos

Singapur

Burkina Faso

Libanon

St. Lucia

Burundi

Liberia

St. Vincent und die Grenadinen

Chile

Macau (China)

Sri Lanka

Chinesisch-Taipeh (Taiwan)

Madagaskar

Sudan

Costa Rica

Malawi

Südafrika

Côte d'Ivoire (Republik Côte d'Ivoire)

Malaysia

Tadschikistan

Curaçao

Malediven

Tansania

Dominikanische Republik

Mali

Thailand

Ecuador

Marokko

Togo (Republik Togo)

El Salvador

Mauritius (Republik Mauritius)

Trinidad und Tobago

Französisch-Polynesien

Moldau (Republik Moldau)

Tschad

Gabun

Monaco

Tunesien

Gambia

Montenegro

Turkmenistan

Georgien

Montserrat

Ukraine

Ghana

Myanmar/Birma

Uruguay

Guatemala

Namibia

Usbekistan

Guinea

Nepal

Vereinigte Arabische Emirate

Guyana

Nicaragua

Vietnam

Haiti

Niger

Wallis und Futuna.

Honduras

Nigeria

Diese Länder sowie die jeweiligen Sonderregelungen sind in Anlage 4 angeführt.

Für Ausfuhren in andere Länder bestehen keine Sonderregelungen.

(2) Hinsichtlich der mitzuführenden Nachweise (Dokumentenartencode bei e-zoll in Feld 44 der Zollanmeldung "C672") siehe auch Abschnitt 8.2.5.